Eine persönliche Betrachtung
Mit dieser Serie beginne ich ein Umdenken in meiner fotografischen Arbeit.
Wenn ich die letzten über 30 Jahre Amateurfotografie Revue passieren lasse, komme ich zu folgendem Schluss:
Die fotografischen Aussagen und Betrachtungen haben sich, trotz gelebter digitaler Anwendung, kaum verändert. Sicher, die Möglichkeiten Bilder technisch vollkommener herzustellen sind gewachsen. Die Bildinhalte sind es vielfach nicht. Ausgenommen ist die Möglichkeit Composings zu erstellen, die schon mal zu neueren Sichtweisen führen.
Greifen wir die Edelamateure heraus. Zumindest glauben das viele, die sich einem Verband, wie dem DVF angeschlossen haben, dies zu sein. Und dieser DVF sieht es als seine primäre Aufgabe an, diverse Fotowettbewerbe auszurichten und internationale Salons in den Fokus zu rücken. Und was will der fotografierende Mensch, der sich an den Fotowettbewerben beteiligt? Gewinnen! Punkte sammeln, Urkunden, Medaillen und einen oberen Platz in der Rangliste einnehmen. Wie nun kommt man zu derartigen Erfolgen? Es werden vornehmlich alte bekannte Bildsichten, von Portraits bis zur Architektur, mal mehr mal weniger in der Darstellung abgewandelt, zu den Wettbewerben eingereicht. Und fast ausschließlich handelt es sich um Einzelbilder. Genau fotografiert auf den Wettbewerbserfolg hin. Diese Bilder sind meist sehr glatt, steril und seelenlos. Von einer emotionalen Botschaft oft ganz zu schweigen. Der Erfolg bleibt in der Regel nicht aus. Auch deshalb schon, weil die meisten Juroren die althergebrachten Bilddarstellungen im Kopf haben, mit denen auch sie Erfolge hatten und noch haben und deshalb in der Regel nur diese bewerten können, oder wollen. Die Angst bei den meisten Juroren ist groß, unbekannte Bildsichten zu loben, oder gar eine Neuausrichtung fotografischer Inhalte zu bewegen.
Nun, wer das mag, der soll sein fotografisches Tun ruhig darauf ausrichten.
Doch es gibt noch die andere Fotografie. Die, die Spaß macht. Die, die befreit ist vom Zwang, mit seinen Bildern unbedingt Wettbewerbserfolge zu erzielen. Eine Fotografie, mit der man Geschichten erzählt und Themen anpackt, über die der Wettbewerbsamateur nur müde lächeln wird. Aber genau dieser Themenwandel ist es, der vornehmlch mein zukünftiges fotografisches Schaffen prägen wird.